08.06.2013 / Landesliga
SV Dynamo Eisenhüttenstadt - VfB Hohenleipisch 1912 1:2 (0:0)
 

VfB schafft den Aufstieg in die Brandenburgliga
 

Nach einem packenden Spiel und einer Steigerung nach der Pause sicherte sich der VfB Hohenleipisch mit dem verdienten Sieg in Eisenhüttenstadt nach zwei Vizetiteln die Landesligameisterschaft und den Aufstieg in die Brandenburgliga. Die etwa 150 mitgereisten VfB-Anhänger machten die Partie quasi zum Heimspiel mit einer begeisternden Atmosphäre auf den Rängen. Auf dem sehr schmalen Platz gestaltete sich die Aufgabe für die Hohenleipischer als die erwartet schwere und zudem stand für beide Teams recht viel auf dem Spiel. Die Gastgeber kamen anfangs besser zurecht, auch wenn im gesamten ersten Durchgang beiderseits kein richtiger Spielfluss zustande kam. Immer wieder landeten Bälle im Seiten-Aus. Hohenleipisch fand keinen Rhythmus, war auch nicht präsent genug und ein Freistoß von Routinier Wulff zwang VfB-Tormann Robert Liebe dann zu einer Blitzreaktion (18.), wie Dynamo ohnehin über Standards gefährlich war. Nach einer halben Stunde bekamen die Gäste aber langsam Zugriff und eine flache Eingabe von Norman Freigang vor das Tor war ihre erste wirklich gelungene Strafraumaktion, Keeper Sebsatin Grummt war aber vor Sascha Gutsche am Ball. Dann verfehlte Tim Seifert nach Eckbällen zweimal den Kasten (35., 37.) und auf der anderen Seite mussten Marco Jacob und Thomas Buchwald gegen Christian Wulff klären. Der wurde kurz vor dem Pausenpfiff per Kopf nach Eckball noch einmal gefährlich, schickte den Ball aber drüber (43.), kam ansonsten gegen VfB-Kapitän Christian David nicht wirklich zum Zuge, genau wie Christian Grätz gegen Thomas Buchwald. Auf den Rängen lieferten sich über die gesamten neunzig Minuten in einer ganz tollen Atmosphäre die Anhänger beider Mannschaften auch ein Duell mit Gesängen und Sprechchören, das die VfB-Fans um Längen für sich entschieden. Ganz in rot und weiß präsentierte sich die Tribünenseite, eine gelungene Choreografie zu Beginn der zweiten Hälfte, dazu jede Menge rote Luftballons forderten eine Steigerung der VfB-Mannschaft fast schon heraus. Und die sollte die Pohlenz-Elf auch zeigen. Die Umstellung des Trainers für den zweiten Abschnitt zeigte sofort Wirkung und die Eisenhüttenstädter bekamen postwendend Probleme, was sich schon beim Hohenleipischer Führungstreffer zeigen sollte, als Paul Werner das Missgeschick von Alexander Schönfeld erzwang und dieser den straffen Schuss aus dem rechten Halbfeld ins eigene Tor lenkte (51.). In der Folge bestimmte Hohenleipisch das Geschehen, die Mannschaft hatte nicht nur den Kampf angenommen, sondern löste sich ein ums andere Mal spielerisch und wurde immer wieder gefährlich. In einer leicht umstrittenen Szene kam Norman Freigang gegen Alexander Schönfeld im Dynamo-Strafraum zu Fall (60.), der Schiedsrichter ließ jedoch weiterspielen. Die größte Möglichkeit zur Vorentscheidung in dieser Phase hatte Paul Werner, der einen Rückpass von Norman Freigang aus nächster Nähe nicht unterbringen konnte (64.). Dies schien umso ärgerlicher, weil wenig später Dynamo zum Ausgleich kam. Einen Eckball in die Mitte abgewehrt und den Scharfschuss von Benjamin Feist auch noch leicht abgefälscht, hatte Robert Liebe keine Chance (70.). Die VfB-Elf kam allerdings sofort zurück, was die Mannschaft an diesem Tage auch auszeichnete. Tim Seifert scheiterte von der Strafraumgrenze, genau wie Norman Freigang im Nachschuss (73.), der außerdem bei seinem Pfostenschuss Pech hatte (75.). Auf der anderen Seite musste sich Robert Liebe nur noch einmal ganz lang machen und das Leder über die Querlatte fausten (79.). Ansonsten beherrschte Hohenleipisch auch die Schlussphase und nachdem er zweimal vergeblich Anlauf genommen hatte, erlöste Martin Voigtländer nach sehenswertem Angriff und auf Zuspiel von Paul Werner alle in Rot-Weiß im Dynamo-Sportpark. Er hatte sogar noch das dritte Tor auf dem Fuß, genau wie Ahmet Ayata Sekunden vorher. Dem Schlusspfiff folgte ein Riesenjubel auf dem Rasen und auf den Rängen. Bierduschen, Tanzkreis, ungezählte Glückwünsche, Fotos in allen Posen - Feiern war angesagt. Da auch die Platzherren nach Bekanntwerden des Resultats aus Lübben den Klassenerhalt sicher hatten, konnten beide Kontrahenten schließlich gemeinsam in einer absolut friedlichen Atmosphäre feiern. Für die Sieger ging das schon auf der Heimfahrt weiter und fand schließlich auf dem Hohenleipischer Sportgelände mit Phase eins der Aufstiegsfeier seine Fortsetzung. Alle Mitgereisten und einige mehr freuten sich vor dem Sportlerheim mit den Spielern, von denen Robert Liebe zwar die Stimme nach und nach abhanden kam, keineswegs aber Ideen für Sprüche und Gesänge und der Name von VfB-Trainer Henrik Pohlenz hallte unzählige Male über das Gelände.
Der Coach in einer ersten Reaktion: „Die Mannschaft hat es sich wirklich verdient und sich damit selbst belohnt. Nach Rückschlägen sind wir immer wieder aufgestanden, und gerade nach der Guben-Niederlage ging noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft, der einzigartig war. Mit toller mannschaftlicher Geschlossenheit kam jetzt ein echtes willensstarkes "WIR packen das" Gefühl auf, welches uns fünf Siege in Folge bescherte und ALLE hatten ihren Anteil daran. Wir haben uns gemeinsam den Traum erfüllt! Danke auch an unsere Fans für die super Unterstützung in Eisenhüttenstadt, das war vom Kopf her wirklich wichtig für die Spieler und zeigt einmal mehr was für ein toller Verein wir sind!“
In einer Woche folgt die offizielle Saisonabschluss- und Aufstiegsfeier, nachdem die erste Mannschaft aus Michendorf zurückgekehrt ist und dann auch den Meisterpokal überreicht bekommen wird.

Dynamo: Grummt, Bartz, Friedrich, P. Weniger (GK), Frühauf (67. Wiegel), Schwagerick (77. O. Weniger), Schönfeld, Mauch (65. Klippstein), Feist, Wulff, Grätz.
VfB: Liebe, Jacob, Buchwald, David, Schollbach, Lehmann (46. P. Werner), Seifert, Ayata (GK), Hagedorn, Gutsche (68. Voigtländer, GK), Freigang (78. Gärtner).
Tore: 0:1 Schönfeld (ET, 53.), 1:1 Feist (70.), 1:2 Voigtländer (82.)
Schiedsrichter: Kay Seifarth (Teltow)
Zuschauer: 252   (davon ca. 150 Hohenleipischer)
Bericht und Bilder: Frank Thiemig
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