„Das
war ein richtig gutes, flottes und sehr faires Fußballspiel.
Genau so wollen wir Testspiele haben, denn der Gegner
soll mitspielen und unsere jungen auch mal merken, wie
Männerfußball geht.“ Resümierte
Hertha-Coach Karsten Heine und konnte sich ein Wiederholung
durchaus vorstellen. Auch sonst erntete die VfB-Elf für
ihre couragierte Vorstellung Lob von allen Seiten. Die
Niederlage die gegen die Hertha-Regionalligisten fiel
vielleicht ein Tor zu hoch aus und einen Treffer hätte
der Gastgeber auf alle Fälle verdient, denn Chancen
zur Führung waren in der ersten halbe Stunde und
auch im zweiten Durchgang vorhanden. Bereits nach drei
Minuten ließ Paul Werner die erste, richtig dicke
Möglichkeit aus und nach einem Hertha-Fehlpass bot
sich ihm noch einmal die Chance, jedoch schloss er etwas
überhastet ab (19.). Der VfB spielte sehr diszipliniert
und ließ die Berliner trotz ihres schnellen Direktspiels
nicht zur Entfaltung kommen, was auch mit einem ordentlichen
Laufpensum bezahlt wurde. Nach einem Freistoß (17.)
hatte Hertha erst relativ spät die erste nennenswerte
Torszene (24.). Kombinationssicher lief der Ball in den
Reihen der Blau-Weißen, die den Tormann aber kaum
in Verlegenheit brachten. Ihr Keeper zeichnete sich zweimal
aus, nachdem er einen Voigtländer-Schuss pariert
hatte (31.) und nach einem Freistoß den Ball glänzend
noch aus dem Winkel kratzte (36.). Fast im Gegenzug gingen
die Berliner in Führung, wurden nicht energisch genug
gestört und so konnte sich Onur Uslacan den Ball
zurechtlegen und unhaltbar einnetzen (38.). Irgendwie
hatte sich der Treffer angedeutet, denn die Heim-Elf schuf
nun kaum Entlastung und musste mit dem Pausenpfiff auch
noch den zweiten Treffer hinnehmen. Mit Wiederbeginn schickten
beide Trainer fast eine komplette Neubesetzung auf den
Rasen und den zweiten Abschnitt gestalteten die Hohenleipischer
durchaus offener, tauchten öfter vor dem Tor auf.
Das Hertha-Netz wackelte dann auch, aber nur von außen,
nachdem Sascha Gutsche abgezogen hatte (53.), Robert Hagedorn
hatte den Anschlusstreffer auf dem Fuß (62.), jedoch
wurde der Ball noch leicht zur Ecke abgefälscht und
Norman Freigang legte sich nach guter Einzelleistung den
Ball einen Tic zu weit vor (64.). Auf der Gegenseite verhinderte
Robert Jacobasch mit Glanzparade das dritte Gegentor (68.),
war dann aber machtlos, als ein Bundes- und Championsleague-erprobter
Herthaner seinen Wahlspruch „Keiner schwingt
den Pinsel so wie ich“ wieder einmal auf dem
Rasen praktizierte und abgezockt zum 0:3 traf (75.). Auch
vom Elfmeterpunkt ließ er dem Tormann keine Chance
und markierte das Endergebnis (83.). In der Schlussphase
waren auf Hohenleipischer Seite dann noch Stefan Werner
und Daniel Gutsche, der sogar noch eine Halbchance zum
allemal verdienten Ehrentreffer hatte, sowie Benjamin
Stern im Einsatz, sodass alle ihren Einsatz gegen den
Regionalligisten bekamen. Und da Robert Jacobasch und
Daniel Amende unbedingt eine Halbzeit bei diesem Highlight
mit dabei sein wollten, wird Torwart Robert Liebe am Sonntag
gegen Stahl Riesa zwischen den Pfosten stehen. Zum Hohenleipischer
Jubiläum war diese Partie unter der Leitung eines
sehr guten Steffen Seifert zugleich eine Werbung für
den Fußball, was der häufige Szenenapplaus
der zahlreichen Zuschauer belegte.
Nach dem Abpfiff ließ es sich Hertha-Trainer Karsten
Heine nicht nehmen, einen komplett signierten Ball als
Souvenir und Doppel-Geburtstagsgeschenk an Lutz Jakob
zu übergeben. Mirko Schultz, der sich als Prophet
bei der Vorhersage des dritten Hertha-Tores erwiesen hatte,
bekam die von „Zecke“ Neuendorf dafür
versprochene, signierte Kapitänsbinde überreicht
und auch Lora Wiedemann hatte die Unterschrift auf ihrem
Trikot. Ein ganz kleiner Hertha-Fan konnte sogar auf alle
Autogramme auf seinem (übergroßen) Hertha-Trikot
stolz sein.
VfB
mit: Amende, Merbitz, Buchwald, Schollbach, Gängler,
David, Voigtländer, P. Werner, Goßlau, Lehmann,
Seifert, Freigang, Elsner, S. Gutsche, Stern, Jacob, D.
Gutsche, Schöne, St. Werner, Hagedorn, Liebe, Jacobasch,
Gärtner