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VfB
Hohenleipisch 1912 - Frankfurter FC Viktoria 5:3
n.E. (0:1, 1:1,1:1) |
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Hohenleipisch
nach Pokalkrimi im Halbfinale |
Es bleibt dabei – im Pokal kann sich Hohenleipisch
mächtig steigern. Nach 120 aufopferungsvol-len Minuten
besiegte der VfB den Favoriten von der Oder im Flutlicht-Elfemeterschießen
und erwartet im Halbfinale den Regionalligisten Babelsberg
03! Die Gäste trafen etwas verspätet ein, starteten
aber hellwach und lagen schnell vorn, auch wenn ihnen
die Führung fast geschenkt wurde. Björn
Keller nutzte ein unabgestimmtes Verhalten
der VfB-Abwehr (8.). Damit war das Hohenleipischer Konzept
natürlich hin. Allerdings versäumten die spieltechnisch
sehr überzeugenden Gäste nachzulegen. Bis auf
den aus sechs Metern vom völlig frei stehenden Christian
Werner neben den Kasten gesetzten Kopfball
(25.), hatte der FFC keine Möglichkeiten, wenn man
von dem knapp neben das eigene Gehäuse geköpften
Ball von VfB-Abwehrchef Sirko Rost (29.) einmal absieht.
Die Frankfurter bestimmten das Geschehen und ihr schnelles
Kurzpass- und Umkehrspiel war schön anzusehen, vor
dem Tor fehlte aber der letzte Biss, was man bei den meist
stark in den Strafraum geschlagenen Freistößen
und Ecken besonders merkte . Die Platzbesitzer hatten
durch den an diesem Tag starken Norman Freigang
die erste Möglichkeit, nachdem dieser gut nachgesetzt,
aber am herauslaufenden Tony
Schnürer gescheitert war (35.). Hohenleipisch
wurde mutiger und gestaltete die Zeit bis zum Wechsel
allemal offen. Nach Wiederbeginn wollten die Gäste
die Entscheidung, vermochten ihre Schwäche vor dem
Tor jedoch nicht abzu-legen. Bestes Beispiel war der allein
auf den VfB-Tormann zulaufende Carsten
Moritz, der noch einmal quer legte, womit
die Chance vertan war (53.). Dagegen nutze Robert
Hagedorn auf der anderen Seite konsequent die
sich ihm bietende Möglichkeit und schoss den umjubelten
Ausgleich (57.). Kurz darauf hatte er nach einem Konter
über links sogar die Führung auf dem Fuß,
verzog aber gegen den herauslaufenden Keeper knapp (60.).
Die Einheimischen hielten jetzt stärker dagegen und
ihre Steigerung konnte an Thomas Buchwald,
der dem besten Frankfurter Carsten
Moritz immer mehr den Nerv zog, festgemacht
werden. Vitkoria wie gehabt ansehnlich, aber letztlich
nicht gefährlich genug. Einen Freistoß von
der Strafraumgrenze parierte Christoph Jahn ganz
stark (69.) und zwei Minuten später ging eine Flacheingabe
am langen Pfosten vorbei. Als auch Benjamin
Ehresmann über die Latte geköpft
hatte (80.), war das FFC-Pulver wohl verschossen. Dagegen
traf der eingewechselte Hohenleipischer Michèl
Müller aus acht Metern, aber aus relativ
spitzem Winkel, nur das Außennetz (88.). Kein Sieger
nach temposcharfen und Kraft raubenden neunzig Minuten
bedeutete natürlich Verlängerung. Die begann
mit einem satten Schuss von Michael
Arndt, den Christoph Jahn
sicher hatte. Im Gegenzug rettete der FFC-Tormann ebenfalls
stark gegen Norman Freigang, der sich
bis in den Strafraum durchgesetzt hatte (94.). Die Platzherren
zeigten mittlerweile hervorragenden kämpferischen
Einsatz, und lösten sich geschickt und diszipliniert
spielend aus der Abwehr. Auch infolge des beiderseits
offensichtlichen Kräfteverschleißes blieben
klare Möglichkeiten aus und somit musste der Sieger
im publikumsträchtigen Strafstoßschießen,
dazu noch unter Flutlicht, ermittelt werden. Mit den dicht
bei dicht hinter dem Tor gedrängten Zuschauern bot
sich den Aktiven eine einmalige Atmosphäre. Die Gäste
eröffneten das Spektakel und Michael
Arndt setzte den Ball weit über den
Kasten. Michèl Müller brachte
den VfB sicher in Front und ebenso sicher glich Björn
Keller aus. Nachdem Routinier Sirko
Rost verwandelt hatte, erfüllte Christoph
Jahn sein Teil seiner vorherigen Aufforderung
an die VfB-Spieler „Einen halte ich –
ihr müsst sie nur alle rein machen!“
Norman Freigang erhöhte abgeklärt und
nachdem Benjamin Ehresmann
halbhoch verwandelt hatte, konnte Alexander
Kaltenbach alles klar machen – und wie
er es tat! Eiskalt verlud er den Keeper und löste
einen grenzenlosen Jubel bei VfB-Spielern und Fans aus.
Hohenleipisch hatte den Favoriten geschlagen und war ins
Halbfinale eingezogen. Dagegen waren die Gäste natürlich
enttäuscht und niedergeschlagen, während bei
den Einheimischen schon die obligatorischen Sektduschen
stattfanden.
Die Wochenend-Pleite dürften die Hohenleipischer
also weggesteckt haben und müssen diesen Schwung
trotz des Substanzverlustes mit in das kommende, nicht
minder schwere Punktspiel nehmen.
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Gut
besucht war der Pokal-Hit auf dem Hohenleipischer
Sportgelände. |
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VfB:
Jahn, Rost, Merbitz, Buchwald, Lehmann, Fischer
(GK), Kühnel (70. Jakob), St. Werner (86. Müller,
GK), Hagedorn (GK), Freigang, Wentzel (51. Kaltenbach). |
FFC:
Schnürer, Geister (16. Bernwald), Bitzka, Winkler
(GK), Weyer, Garling (GK), Ehresmann (GK), Werner (85.
Arndt), Keller (GK), Moritz, Reich (96. Krause) |
Tore:
0:1 Keller (8.), 1:1 Hagedorn (57.) |
Schiedsrichter:
Thomas Förster (Potsdam) |
Zuschauer:
277 |
Bericht und Bilder: Frank Thiemig
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Stimmen
zum Spiel:
Klaus Dieter Helbig (FFC-Trainer):
„Natürlich bin ich enttäuscht, wir wollten
unbedingt ins Halbfinale. Uns war klar, dass das 0:5 gegen
Fürstenwalde kein Maßstab ist. Was nützen
uns die Feldvorteile und schöne Spielzüge, wenn
wir keinen Druck aufbauen können. Vor der Verlängerung
habe ich den Spielern eingeschärft, unbedingt noch
Chancen zu erarbeiten, um das Elfemeterschießen
zu vermeiden, weil das auch Glückssache sein kann.
Wir waren aber zu ungenau und nicht konsequent genug.“
Die Frankfurter Alexander Bernwald und Florian Bitzka
meinten:
„Wir waren einfach zu uneffektiv und vor dem Tor
fehlte die Aggressivität. Unverständlich, dass
wir es nicht in 90 Minuten geschafft haben, das Spiel
zu entscheiden.“
Henrik Pohlenz (VfB-Trainer):
Wir können wirklich stolz sein auf unsere Jungs. Vor
dem Spiel haben wir uns gesagt, dass wir nichts zu verlieren
haben, nur viel zu gewinnen. Nachdem frühen Tor des
Favoriten haben wir tolle Moral bewiesen. Ein sogenannter
Nadelstich von uns hat gesessen und auf einmal schien alles
möglich.
Die Druckphase der Frankfurter
zum Ende der regulären Spielzeit wurde durch aufopferungsvollen
Kampf und ein bißchen Glück überstanden.
Und das wir dann so Nervenstark vom Elfmeterpunkt sind,
hätten wir selbst nicht gedacht. Jetzt wartet auf jeden
von uns ein echtes Karrierehighlight, ein Pflichtspiel gegen
ein Regionalligateam (SV Babelsberg 03).
VfB-Torschütze
Robert Hagdorn:
„Es war ein hart erkämpfter, aber am Ende verdienter
Sieg. Schön, dass mir das Tor gelungen ist. Jetzt
freue ich mich auf Babelsberg!“
Sirko
Rost (VfB-Spieler):
„Wahnsinn, vor so einer Kulisse hinter dem Tor einen
Elfer zu schießen. In meinen zwanzig Fußballer-Jahren
war das das erste Elfmeterschießen – um so
schöner, dass wir es gewonnen haben und dabei nicht
eine Schwäche zeigten.“
Stefan
Werner (VfB-Kapitän):
„Ich bin einfach nur froh. Dem frühen Rückstand
hinterherzulaufen, hat extra Kraft gekostet, aber wir
haben uns vor allem nach der Pause toll gesteigert und
sind verdient weiter.“
Thomas
Förster (Schiedsrichter)
„Ich hatte ein faires, spannendes Pokalspiel zu
leiten, bei dem es mir die Spieler nicht schwer machten.
Die Atmosphäre auf dem gesamten Sportgelände
hat mir sehr gut gefallen. Alles war gut organisiert und
abgesichert.“
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Einige
Bilder kann man in Großformat betrachten. Dazu bitte
auf die "LUPE" am Bildrand der
betreffenden Fotos klicken. |
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Eine
kleine Schar Frankfurter Fans ist nach Hohenleipisch
gekommen. |
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Schiedsrichter
Thomas Förster vor Anpfiff im Gespräch
mit den beiden Kapitänen Carsten Moritz (FFC)
und Stefan Werner. |
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Spielerisch
waren die Gäste besser, aber der VfB hielt
stark dagegen und kam selbst zu guten Offensivaktionen.
Hier klärt Florian Bitzka (Nr. 14) gegen
VfB-Angreifer Nicolas Wentzel. Norman Freigang
(Nr. 9) und Sascha Geister flogen vorbei und Steffen
Fischer (Nr. 3) beobachtet. |
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Torschütze
Björn Keller (li.) mit Robert Merbitz und
VfB-Tormann Christoph Jahn. |
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Dieses
Duell bestand den ganzen Abend. FFC-Kapitän
Carsten Moritz und Thomas Buchwald. |
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Und
wieder gibt es einen Zweikampf zwischen den beiden
Kontrahenten. |
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Die
VfB-Auswechselbank und die zahlreich erschienen
Zuschauer konnten ein spannendes Pokalspiel mit
glücklichem Ausgang für Hohenleipisch
beobachten |
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Stefan
Werner gewinnt das Kopfballduell. |
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